Bei den Leichtathletik-Einzelmeisterschaften 2018 glänzten die Athleten des Rurtal-Gymnasium – ganz besonders im männlichen Bereich. Neun von 28 Wettbewerben gewannen die RTG-Jungen. Neben einem Staffel-Erfolg gab es acht weitere Siege, die von acht unterschiedlichen Jungen eingefahren wurden!
Der Tag an der Euskirchener Straße begann direkt mit dem Staffel-Sieg über 4×50 Meter. Die neue, zunächst skeptisch gesehene, Startreihenfolge führte zum Erfolg. Niklas Hülscher und Deagir Ilunga liefen einen Vorsprung heraus, den Tim Düppengießer behauptete und Alihan Kasimoglu mit einer Zehntel Vorsprung ins Ziel rettete. Mit 29,5 Sekunden war man sage und schreibe zwei Sekunden schneller als beim letzten Wettkampf im Juni.
Bei den Jüngsten konnten alle drei Teilnehmer des Jahrgangs 2007 je einen Wettkampf gewinnen. Rouven Franken siegte über 800 Meter gegen zum Teil ein Jahr ältere Konkurrenz in 2:45,7 Minuten. Gleiches gilt für David Samuel Fürst, der im Weitsprung mit 4,08 Metern triumphierte. Zwischen dem Ersten und dem Vierten lagen hier nur vier Zentimeter Unterschied.
Jonathan Boving siegte im Hochsprung mit im Schersprung übersprungenen 1,20 Metern.
Deagir Ilunga gewann in der Klasse M13 (Jahrgang 2005) den 50-Meter-Lauf mit Schulrekord von 7,0 Sekunden. Niklas Hülscher gewann das dramatische 800-Meter-Rennen derselben Altersklasse in 2:37,8 Minuten. Dabei wehrte er auf der Zielgeraden zwei Angriffe des Zweitplatzierten ab.
Arne Schleicher gewann in 2:44,0 Minuten den 800-Meter-Lauf in der M14-Klasse. Da soll noch jemand sagen, dass nur konditionsschwache Spieler in ein Fußballtor gestellt werden.
Bei den M15-Jungen sorgte Tim Koschmieder für das herausragende Resultat. Er gewann das Kugelstoßen mit riesigem Vorsprung und einer erzielten Weite von 12,10 Metern.
In vier von fünf Altersklassen triumphierten die RTG-Jungen auf der 800-Meter-Strecke. In der MU18-Wertung gelang Baran Kilic zusätzlich ein neuer Schulrekord mit 2:16,2 Minuten. Einige Jungen starteten dieses Rennen wie einen 100-Meter-Lauf, u.a. auch Pascal Heß vom RTG, der am Ende Dritter wurde. Der Stadionsprecher sah sich genötigt, darauf hinzuweisen, dass zwei Runden gelaufen werden müssen – und nicht nur eine. Dieses schnelle Tempo veranlasste Baran, seine Taktik aufzugeben. Eigentlich wollte er die erste Runde nicht wieder in 61 Sekunden anlaufen, wie zwei Tage zuvor im Sportunterricht, doch schon nach 350 Metern setzte er sich an die Spitze und lief das Rennen von dort souverän ins Ziel.
Weitere Platzierungen auf dem „Treppchen“ gab es für folgende Athleten:
David Fürst (M12 / 800m / 3.Platz / 2:54,3min)
Lucas Jesuthasan (M12 / Ballwurf / 3. Platz / 38m)
Deagir Ilunga (M13 / Weitsprung / 2. Platz / 4,70m)
Ion Mursa (M14 / 800m / 2. Platz / 2:45,7min)
Tim Guder (M14 / Hochsprung / 3. Platz / 1,35m)
Seweryn Korzeniowski (M15 / Weitsprung / 3. Platz / 4,53m)
Baran Kilic (MU18 / 100m / 2. Platz / 12,3sek)
Pascal Heß (MU18 / 800m / 3. Platz / 2:29,6min)
Solomon Chogdaze (MU18 / Weitsprung / 2. Platz / 5,72m)
Guder, Koschmieder, Treise, Korzeniowski (M15 / 4x75m / 3. Platz)
Kilic, Chogdaze, Buller, Ceyhan (MU18 / 4x100m / 2. Platz)
Nicht unerwähnt bleiben sollten die zehn vierten Plätze. Teilweise entschieden nur wenige Zentimeter oder Zehntelsekunden:
Rouven Franken (50m, Weitsprung), Jonathan Boving (800m), Niklas Hülscher (50m, Hochsprung), Tim Düppengießer (800m), Tim Guder (75m), Raphael Treise (75m, 800m), Solomon Chogdaze (100m).
Auch die Sportler, die keine vorderen Platzierungen erreichten, aber teilweise persönliche Bestleistungen erzielten, durften sehr zufrieden sein. Natürlich gab es auch in diesem Jahr wieder ein paar „tragische Helden“. Raphael Treise bekam Albträume von der Zahl 4. Er wurde mit einer großartigen Zeit von 9,9 Sekunden „nur“ Vierter über 75 Meter – zeitgleich mit dem Dritten. Ebenfalls Vierter wurde er über 800 Meter. Im Weitsprung belegte er zwar nur Rang 6, doch es fehlten hier nur vier Zentimeter zu Platz 3.
Redon Feka wurde in 8,1 Sekunden Siebter über 50 Meter. Wie schnell wäre er wohl gewesen, wenn er nicht unterwegs einen Schuh verloren hätte?
Mitten im Ballwurf-Wettbewerb bekam Alihan Kasimoglu ohne Fremdeinwirkung plötzlich Nasenbluten und konnte die letzten Würfe nicht mehr ausführen.
Ebenfalls ohne Fremdeinwirkung verletzte sich Seweryn Korzeniowski beim 800 Meter-Lauf am Bein und musste sogar zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht werden.
Statt über die Hochsprung-Latte sprang Enes Ceyhan gegen einen Pfeiler und trug einige Schürfwunden davon.
Bei den Mädchen mussten Julia Röllicke und Franziska Hagelstein ihre Rennen aufgeben. Für Letztere war dies besonders ärgerlich, da sie ausschließlich für den Ausdauerlauf gemeldet war und dann auch noch von einer Konkurrentin abgedrängt wurde.
Überhaupt war es nicht der Tag der RTG-Mädchen. Keinen einzigen Titel konnten sie in diesem Jahr gewinnen und einige blieben auch hinter ihren Vorleistungen zurück. Nicht so Jessica Rasche, die trotz erst kurz vor den Sommerferien ausgestandenener Fußverletzung drei zweite Plätze einheimsen konnte. Über 50 Meter sprintete sie in 7,5 Sekunden auf Rang 2. Auch im 800-Meter-Lauf musste sie mit 3:02,2 Minuten nur einer Schülerin den Vortritt lassen. Gemeinsam mit Julia Margerdt, Amelie Katzenstein und Lilly Kamp gewann Jessica auch in der Staffel die Vizemeisterschaft.
Lilly Kamp durfte sich neben dem Staffellauf, für den sie kurzfristig eingesprungen war, auch noch über eine persönliche Bestleistung in ihrer Paradedisziplin, dem Ballwurf, freuen. Mit 41,5 Metern knackte sie erstmals die 40-Meter-Marke und wurde Zweite. Madeline Klein rundete das Bild als Drittplatzierte ab mit 34,5 Metern.
Einen weiteren dritten Platz gab es im Hochsprung für Sonja Gießbach mit 1,10 Meter.
Die erfolgsverwöhnte Sila Eren (W15) schaffte in diesem Jahr nur eine Top-3-Platzierung. Sie haderte sehr mit ihrer unmittelbar vor den Meisterschaften zugezogenen Muskelverletzung. Die Ergebnisse zeigen, dass sie nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte war. Im 75-Meter-Lauf reichten 11,3 Sekunden für Rang 2. Mit der Leistung von 2017, als sie die gleiche Distanz in 10,6 Sekunden absolviert hatte, wäre sie Erste geworden. 3,63 Meter im Weitsprung waren für Sila selbst indiskutabel, zumal sie als Sechstklässlerin bereits 4,24 Meter gesprungen und und bei Meisterschaften nie unter vier Metern geblieben war. Erfreulich, dass Nele Schlenther in die Bresche sprang und mit 3,98 Metern den dritten Platz erreichen konnte.
Bei den ältesten Mädchen (WU18) steigerte Annika Butterweck ihre Kugelstoß-Leistung auf beachtliche 9,66 Meter (Platz 2). Dritte wurde Liza Koshman über 800 Meter in 3:08,0 Minuten. Franke Fourné fehlten im 100-Meter Lauf (13,9s) zwei Zehntel zu Platz drei und im Weitsprung (4,24m) sechs Zentimeter.
Ein besonderer Dank geht an die Kampfrichter des Rurtal-Gymnasiums. Für diese oft nicht leichte, aber unverzichtbare Arbeit hatten sich neben Frau Fischer aus der Stufe Q2 Kim Sarah Joußen, Jon Lukas Viethen, Adrian Sudermann, Tim Schnalle und Justin Engels zur Verfügung gestellt. Stets mit der nötigen Professionalität sorgten sie für einen fairen und reibungslosen Ablauf der Wettkämpfe.
Fotos:
Jonathan Boving im Schersprung über die Hochsprung-Latte
Staffel-Sieger Kasimoglu, Hülscher, Düppengießer, Ilunga
Erstmals über 40 Meter warf Lilly Kamp
Eine Tracht Prügel für zwei vierte Plätze bekam Raphael Treise
Kugelstoß-Kreismeister Tim Koschmieder mit den Gratulantinnen Nele Schlenther und Sila Eren
Fleißige Kampfrichter: Kim Joußen, Tim Schnalle und Frau Fischer
Persönliche Bestleistung für Annika Butterweck mit der Kugel
Niklas Hülscher wehrte die Attacke kurz vor dem Ziel ab
Arne Schleicher und Ion Mursa wurden Erster und Zweiter über 800 Meter
Scheinbar spielend überholte Baran Kilic Mitschüler Pascal Heß
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