In der Einführungsphase (zehnten Klasse) haben wir die Möglichkeit genannt bekommen, dass ein Austausch mit unserer Partnerschule dem I.I.S Rachetti – Da Vinci, in der Altstadt von Crema (Lombardei) stattfinden wird und wir uns gerne dafür anmelden können. Ich war eine Person, die ihren Namen auf die Liste gesetzt und dann auch eine Schülerin aus Italien zugeteilt bekommen hat. Wir haben Kontakt zueinander aufgenommen und uns nach einer Zeit immer besser kennengelernt. Wir haben uns sehr auf den Austausch gefreut, allerdings machte uns etwa einen Strich durch die Rechnung – richtig, Corona.
Durch die ausartende Situation in der Welt, musste der Austausch abgesagt werden und wir sind kurz darauf in den ersten Lockdown gegangen. Das alles war im Frühling 2020 und seitdem haben wir auch nicht mehr über diese Möglichkeit nachgedacht.
Bis zum Dezember 2021.
Zu diesem Zeitpunkt haben unser Italienischlehrer Herr Scarlat und Frau Colombo, die Deutschlehrerin unserer Partnerschule, den beiden Lerngruppen im Rahmen des Unterrichts die Möglichkeit eröffnet, in gemischten Gruppen das Thema “Protezione dell’ambiente in Germania e in Italia“ bzw. “Umweltschutz in Deutschland und in Italien” zu erarbeiten und am Ende vorzustellen.
Dabei bestanden die Gruppen aus jeweils einer Person aus unserem Italienischkurs und zwei oder drei Schüler:innen aus dem Deutschkurs in Italien. Am Anfang haben wir ihre Schul-E-Mail-Adressen bekommen, um so in Kontakt treten zu können und uns erstmal kennenzulernen. Nach kurzer Zeit haben wir dann schon Handynummern oder Instagram-Namen ausgetauscht, um im Kontakt zu bleiben.
Als wir dann das erste Mal einen Termin zum Telefonieren ausgemacht haben, damit wir uns für die Gruppenarbeit austauschen können, war ich etwas aufgeregt. Ich hatte irgendwie Angst, dass mein Italienisch zur freien Kommunikation nicht ausreichen würde und habe dies auch von meinen Mitschüler:innen als Sorge mitbekommen. Doch es hat besser funktioniert, als wir es erwartet hatten. Die meisten Gruppen sind sehr gut miteinander ausgekommen. Als wir dann telefoniert, miteinander geschrieben und das Projekt Stück für Stück fertiggestellt haben, kam der Präsentationstermin immer näher und damit auch die Aufregung zurück. Wir würden an diesem Tag in unseren Kleingruppen unser Projekt vorstellen und dabei ein Publikum hier im RTG und auch in der Schule in Crema haben.
Wir haben mittels einer Videokonferenz im Klassenraum den Kontakt hergestellt und dann saßen sich die beiden Kurse quasi gegenüber. Es war sehr schön, unsere Partnerschüler:innen in ihrem italienischen Kursraum zu sehen. Im Zuge von drei Unterrichtsstunden präsentierten wir dann länderübergreifend jeweils in der Fremdsprache unsere Ergebnisse. Die Präsentationen wurden verständlich vorgetragen und von ansprechenden PowerPoint-Präsentationen unterstützt. Das Projekt, beziehungsweise der “virtuelle Austausch”, hat mit den Live-Präsentationen ein passendes Ende gefunden. Es hat Spaß gemacht, über den Austausch zu einem globalen Thema einen Einblick in eine neue Kultur und Lebensweise zu bekommen und wirklich nette Menschen kennenzulernen.
Ich habe das Gefühl, neue Freundschaften zu geschlossen zu haben. Noch immer habe ich guten Kontakt zu den Schüler:innen meiner Gruppe, auch wenn das Projekt bereits abgeschlossen ist. Ich bin froh, dass unser Kurs diese Möglichkeit zu einem interkulturellen Austausch in Zeiten von Corona bekommen hat.
(Verfasst von Julia Wolff)
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